Reise nach Wien vom 9. bis 11. Juni 2019

2019 war für uns Straussianer ein besonderes Jahr:
Vor 100 Jahren war Richard Strauss als Direktor an die Wiener Staatsoper berufen worden, die Uraufführung seiner „Frau ohne Schatten“ dort jährte sich ebenfalls zum 100. Mal, der Geburtstag des Komponisten hatte am 11. Juni dieses Jahres seine 155. Wiederholung (am 8. September würde man den 70.Todestag begehen) und Christian Thielemann, Mitglied unseres Ehrenbeirates, dirigierte anl. der Jubiläen die „Frau ohne Schatten“ – für die Vorsitzende Regina Geißer ausreichende Gründe, um eine Förderkreis-Reise nach Wien zu organisieren, zumal sie sich in diesem Jahr auch von ihrem Amt verabschieden und den Mitgliedern ein entsprechendes Abschiedsgeschenk machen wollte.
Es schien ihr diesmal auch unverzichtbar, das sog. „Strauss-Schlössl“, die Wiener Villa der Familie Strauss, zu besichtigen. Da dieses Haus seit 50 Jahren an den niederländischen Botschafter als Residenz vermietet war, zögerte Frau Geißer nicht, den aktuellen Botschafter anzuschreiben und bat, wenigstens vom Garten aus einen Blick auf den einstigen Strauss`schen Wohnsitz werfen zu können. Es sollte aber viel besser kommen...

Beginnen wir am ersten Tag: nach individueller Anreise – wir wohnten übrigens im Hotel Mailberger Hof, das uns der Assistent des ehemaligen Intendanten Joan Holender (Mitglied in unserem Ehrenbeirat) empfohlen hatten wegen der fußläufigen Nähe zur Oper und weil die Oper oft auch Künstler dort untergebracht hat - trafen sich die 30 Mitglieder des Förderkreises am späten Nachmittag zu einer kleinen Stadtrundfahrt unter der Leitung von Dr. Uwe Gerd Schatz, die in dem berühmten und auch von ihm empfohlenen Heurigen „Schübel-Auer“ in Nußdorf endete. Bei Buffet und dem unerlässlichen jungen Wein hatten wir einen fröhlichen Auftakt zu unserem ereignisreichen Aufenthalt in Wien!

Der nächste Tag begann nach dem gemeinsamen Frühstück im Innenhof des Hotels mit einem Spaziergang zur Augustinerkirche, der ehemaligen Hofpfarrkirche in der Wiener Hofburg, die berühmt ist für ihre Kirchenmusik, ihren Chor und ihr Orchester von hoher Qualität. Wir erlebten ein Hochamt mit der Krönungsmesse von W. A. Mozart und hatten danach einen Imbiss im renommierten Sacher-Bistro.

Dann kurz ausruhen und schon wieder aufbrechen, denn die Oper begann um 17:30!! Mit der u.a. Starbesetzung und Thielemanns Dirigat wurde die Aufführung zum ergreifenden und begeisternden Erlebnis trotz der Hitze (34 Grad Celsius!)

Frau ohne Schatten am 10. Juni 2019

Dirigent: Christian Thielemann
Regie: Vincent Huguet
Der Kaiser: Stephen Gould
Die Kaiserin: Camilla Nylund
Die Amme: Evelyn Herlitzius
Barak: Wolfgang Koch
Sein Weib: Nina Stemme

Vincent Huguet Stephen Gould Camilla Nylund Evelyn Herlitzius Wolfgang Koch Nina Stemme

Nach „Standing Ovations“ gingen wir über die Straße zu unserem geplanten Empfang im Marmorsaal des Hotels Sacher. Leider hatte sich Herr Thielemann entschuldigen müssen, der nach der Aufführung bei diesen extremen Temperaturen völlig erschöpft war. Aber der Intendant Dominique Meyer beehrte uns zusammen mit dem Regisseur. Also doch noch ein besonderes Erlebnis im exquisiten Rahmen!!

Auf dem Weg zum Hotel ging eine Gruppe von uns noch in das benachbarte Restaurant „Sole“, wo immer Künstler der Oper anzutreffen sind. So kamen wir an den Tisch zu Evelyn Herlitzius, einer Studienkollegin unseres Förderkreismitglieds, Marion Seidel. Dort lernte die Vorsitzende dann den Kapellmeister Karl Sollak kennen, der ihr später die CD schickte mit der hinreißende Aufnahme von Strauss Liedern unter seinem Dirigat und mit der Sopranistin Aga Mikolaj. Diese Beiden konnten in der Coronazeit für ein Sonderkonzert des Förderkreises am 10.10.2021 gewonnen werden.

Man konnte sich kaum vorstellen, dass dieser traumhafte Tag noch übertroffen werden konnte: aber der nächste Tag brachte eine weitere große Überraschung! Um 11 Uhr war die Gruppe vom Förderkreis zum Empfang des niederländischen Botschafters, Marco Hennis, in die ehemalige Strauss-Villa eingeladen und konnte dort auf den 155. Geburtstag des Komponisten anstoßen! Der Botschafter hatte - begeistert von der Anfrage der Vorsitzenden - nicht nur den Garten zur Verfügung gestellt, sondern quasi alle Räume. Denn nach Begrüßung und Erfrischung führte er selbst durch das Haus und schenkte allen zum Abschied eine Briefkarte mit dem Aufdruck des von ihm gemalten Aquarells der Villa.

Wir wurden dann durch eine Gartentür in den Belvederegarten entlassen und spazierten langsam zurück zum Hotel, um das Gepäck abzuholen und uns wieder auf die Heimreise zu begeben.

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