Richard Strauss in Montreux verewigt: Seine Büste wurde am 11. Mai 2013 enthüllt

Richard Strauss hat zwei Jahre seines Lebens, von 1947 bis 1949, in Montreux verbracht. Er bewohnte das Montreux Palace Hotel und schuf mehrere späte Werke, unter anderen die Vier Letzten Lieder. Die Stadt Montreux hatte im Lauf der Jahre mehreren berühmten Künstlern zur Erinnerung an ihren Aufenthalt Büsten an der Seepromenade gewidmet.

Frau de la Grandville vom Förderkreis Richard Strauss – Festspiele Garmisch-Partenkirchen e.V. wünschte sich schon lange, auch Richard Strauss dort verewigt zu sehen, und betrieb ihr Vorhaben beharrlich über Jahre, sammelte Geld, Ideen und Mitwirkende. Sie überzeugte mit der Zeit die Stadtverwaltung von ihrer Idee; ein guter Platz wurde ausgesucht. Der bekannte Bildhauer Bernard Bavaud aus Lausanne schuf Sockel und Büste.

Am 11. Mai 2013 wurde die Büste im Rahmen eines offiziellen Festakts der Stadt Montreux an der Seepromenade enthüllt. Grußworte sprachen der Oberbürgermeister und der deutsche Botschafter in der Schweiz. Den Festvortrag hielt der Organist und Musikologe Georges Athanasiades, ein großer Verehrer und Kenner des Werkes von Richard Strauss. Besondere Authentizität erhielt der feierliche Akt durch die Anwesenheit des Enkels, Dr. Christian Strauss, der seinen Großvater damals öfter in Montreux besucht hatte. Der Förderkreis Richard Strauss - Festspiele GAP war mit 18 Mitgliedern vertreten. Der Enthüllung schloß sich ein Festkonzert im direkt hinter dem Ort der Büste befindlichen Auditorium Stravinski an. Der bekannte Dirigent Karl-Anton Rickenbacher, über Jahrzehnte eng mit der Musik von Richard Strauss verbunden, dirigierte sein Orchester, das Orchestre International de Geneve, das er seit Jahren erfolgreich leitet, in einer Kammerorchesterbesetzung.

Das Programm umfaßte das Vorspiel zu Capriccio (1942) und die für Streicher komponierten Metamorphosen (1945) von Richard Strauss, ferner das Siegfried-Idyll (1876) Richard Wagners. Als Zugabe brachte der junge Konzertmeister ein Übungsstück, das Richard Strauss für seinen Enkel Christian komponiert hatte; eine treffliche Idee des Dirigenten, die dem „Betroffenen“, ebenso überrascht wie alle anderen Zuhörer, sichtlich große Freude bereitete.

Im Rahmen des anschließenden Festessens im Hotel Montreux Palace sorgte Karl-Anton Rickenbacher für eine weitere wohlgelungene Überraschung: eine Sopranistin trug mit feinem Timbre das Lied Malven vor; Richard Strauss hatte es bei seinem Aufenthalt in diesem Hotel 1948 komponiert, die vorletzte Komposition seines Lebens, und Maria Jeritza geschenkt, die einst 1912 seine Uraufführungs-Ariadne gewesen war, später eine der international gefeiertsten Interpretinnen seiner Kunst.

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