Ein Hauch Italien beim Gipfeltreffen von Musik und Natur – Richard-Strauss-Tage 2025

Seit 1989 gehören die Richard-Strauss-Tage zu Garmisch-Partenkirchen – hier, wo der große Komponist inmitten der majestätischen Bergwelten Ruhe und Inspiration fand.

Über einen Zeitraum von neun Tagen, vom 21. bis 29. Juni 2025, tauchen Besucher erneut in die Atmosphäre eines einzigartigen Festivals ein, das Musikbegeisterung mit einer besonderen Nähe zur Natur der Alpenwelt verbindet.

Die Besucher spüren der heimatlichen Werkstattluft von Richard Strauss nach und genießen in 23 Einzelveranstaltungen Musik in allen Facetten – von Sinfonie- und Kammerkonzerten über Liederabende, Musikwanderungen, einem Meisterkurs Gesang bis hin zu Tanzaufführungen.

Spezielles Highlight: 2025 zieht sich das Thema „Italien“ wie ein roter Faden durchs Programm – dorthin reiste der Komponist oft und gern und ließ sich inspirieren. Gut nachvollziehbar, schließlich ist man im südlichsten Klassikfestival Deutschlands dem „Land, wo die Zitronen blüh‘n“ räumlich bereits recht nah.

Bei zwei von Bergführer Alois Lösl begleiteten Musikwanderungen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad, untermalt von Josef Anzenberger an der Trompete und Johannes Bernhard am Horn, genießen Teilnehmer ebenso die Verschmelzung von Natur- und Musikerlebnis wie beim Hüttenabend im Berggasthof am romantischen Pflegersee:

Ein heiteres Dinner-Konzert mit Wienerliedern, dargeboten von Tenor Herbert Lippert und einem Schrammelquintett mit Mitgliedern der Wiener Philharmoniker, dazu ein leckeres Menü – ein unvergessliches Erlebnis. Frische Luft schnuppert man auch beim Schauspiel-Spaziergang mit Andreas M. Bräu, der bei musikalischer Begleitung als Richard Strauss durch Garmisch-Partenkirchen führt.

Bei einem Matinéekonzert in der Konzertmuschel des Michael-Ende-Kurparks, das die Salzburger Solisten mit Werken von Richard Strauss, Wolfgang Amadeus Mozart und Joachim Raff bestreiten, schweift sicher so mancher Blick des Publikums zu den umliegenden majestätischen Berggipfeln.

Und wenn die heimische Musikkapelle Partenkirchen bei ihrem Konzert „Strauss im Park“ Blasmusikwerke und Bearbeitungen des großen Komponisten zu Gehör bringt, weht ebenfalls frische Gebirgsluft um die Nase.

Roter Faden „Italien“

Im Frühling 1886 unternimmt der 22-jährige Richard Strauss zum ersten Mal eine Bildungsfahrt nach Italien. Immer wieder zieht es den Weitgereisten in die diversen Gegenden dieses beeindruckenden Landes, im Jahr 1913 sogar im eigenen Automobil und gemeinsam mit Hugo von Hofmannsthal. 

Ein thematisch roter Faden von Kompositionen mit Italien-Bezug, zieht sich dieses Jahr prägnant durch das Programm der Richard-Strauss-Tage. Das Münchner Rundfunkorchester unter dem Dirigenten Rémy Ballot bringt die klangprächtige Sinfonische Fantasie „Aus Italien“ op. 16 zu Gehör, zu welcher der Komponist sich auf jener ersten Reise von den Schönheiten Roms und Neapels anregen ließ. Zudem schwelgen die Konzertbesucher in Klängen der 4. Sinfonie, der „Italienischen“ von Felix Mendelssohn Bartholdy.

Auch beim Tanzprojekt „Schütte tanzt“ mit Kindern und Jugendlichen aus Garmisch-Partenkirchen dreht sich alles um die Musik der sinfonischen Dichtung „Aus Italien“. Zudem streift die Lesung „Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen“ nebst musikalischen Beispielen am Klavier ebenfalls das beliebte Reiseziel.

Neben dem oben genannten Sinfoniekonzert, für das der französische Dirigent Rémy Ballot schon zum dritten Mal nach Garmisch-Partenkirchen kommt und bei dem erneut eine CD-Aufnahme entsteht, freuen sich Festivalbesucher auf ein weiteres großartiges Sinfoniekonzert.

Unter Leitung von Jesús Ortega Martínez spielt das Symphonieorchester Wilde Gungl München beliebte Werke von Carl Maria von Weber („Freischütz“-Ouvertüre), Wolfgang Amadeus Mozart (Sinfonie Nr. 32) sowie Richard und Franz Strauss. Als Solist bei Richard Strauss´ Konzert für Oboe und kleines Orchester brilliert zudem der international gefeierte Oboist Ramón Ortega Quero (Solooboist beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks).  

Vater Franz Strauss leitete das vor rund 160 Jahren gegründete Orchester „Wilde Gungl“ 21 Jahre lang. Sein Sohn Richard saß dort in jungen Jahren am Geigenpult, dirigierte zuweilen auch die Proben. Zudem führte der Münchner Klangkörper als erster eine seiner frühen Kompositionen auf.

Abschluss des Kammermusik-Zyklus 

Drei hochkarätig besetzte Kammerkonzerte bereichern das Programm der diesjährigen Richard-Strauss-Tage. Sowohl das mitreißende Ensemble Nymphenburger Streichersolisten um die im Ort bestens bekannte Geigerin Angelika Lichtenstern, als auch das junge regionale Quartett StreichHolzMusiker sowie das Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr unter Major Rudolf Piehlmayer.

Sie alle spielen Werke von Richard Strauss, außerdem Kompositionen von Franz Schubert, Gustav Mahler, Agnes Zimmermann, Richard Wagner und Franz Mikorey. 

Bemerkenswert: Seit 2021 wurden alle wesentlichen kammermusikalischen Werke von Richard Strauss aufgeführt. Dieser Kammermusik-Zyklus wird heuer abgeschlossen.

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